Zur Zeit bewirtschaften wir ca. 33 ha Grünland, großteils sandige Böden, zum Teil etwas anmoorig. Für ein gesundes Weideland sorgt die wechselnde Beweidung mit Robustrindern.
Die perfekte Rinderrasse für uns musste erst noch erfunden werden. Wir kreuzten also diverse Fleischrassen, erst mit Galloways (weil sie sehr robust und hornlos sind), dann mit Herefords (die auch robust und hornlos sind, immer propper aussehen, eine interessante Zeichnung und sehr schön marmoriertes Fleisch haben). Später dann kam Alonso, der Bison-Chianina-Kreuzungsbulle, der außerordentlich imposant war. Er vererbte sich großrahmig und hinterließ auch eine extravagante Fleischqualität bei seinen Nachkommen. Dann kreuzten wir noch Aubrac-Blut ein. Die Rasse ist ebenfalls robust, angenehm ruhig im Umgang und gerühmt für ihre Fleischqualität. Außerdem haben sie die schönsten Augen von allen Rindern! Seit zwei Jahren haben wir jetzt Benedikt, den Blonde d'Acquitaine-Bullen, der ein wahrer Brocken (s. oben!) mit einer außergewöhnlichen Fleischfülle ist und auch recht freundlich für einen Weidebullen.
Herausgekommen sind also robuste (leben ganzjährig draußen), umgängliche Rinder, die optisch unserem Geschmack entsprechen, obwohl sie farblich natürlich etwas streuen. Aber das stört uns überhaupt nicht, denn es sieht ja sehr interessant aus. Die Fleischqualität ist vom allerfeinsten, und bis jetzt können wir uns über mangelnden Absatz nicht beklagen, ganz im Gegenteil. Im Sommer laufen die Rinder nach oder zwischen unseren Pferden und sorgen dafür, dass die Weideparasiten es schwer haben. Im Winter haben sie einen selten benutzten Weideschuppen für das ganz schlechte Wetter. Das Winterfutter aus Heu und Anwelksilage produzieren wir selbst und für einen "Kratzbaum" und Mineralstoffversorgung ist natürlich auch gesorgt.
Heinrich Clüver ist Landwirtschsftsleiter mit Abschluss an der zweijährigen Fachschule Landbau am Albrecht Thaer Seminar in Celle.